neomii

Kapitel 7

- Kapitel 7 -

Szenen

Tief im schwarzen Nichts,
bewegten sich die Bilder
und dessen angesichts,
wurden sie immer wilder.


Der Boden, auf dem ich saß, war kalt. Ich wollte meine Knie mit den Armen umschlingen, um mich zu wärmen, doch es funktionierte nicht. So sehr ich es wollte, ich konnte mich nicht bewegen. Es war, als hätte mein Gehirn mein Wollen an meine Glieder weitergelenkt, sie wollten reagieren, doch ein massiver Eisenguss blockierte meinen Körper. Als länge er eng an, sodass ich mich keinen Millimeter bewegen konnte.
Ich öffnete meine Augen, doch sie erblickten nichts. Ich blinzelte. Eins, zwei, dreimal ... Ich blickte in leeres Schwarz. Wie ein Raum ohne Zeit. Langsam, aber sicher, überkam mich Panik. Wo war ich? Was war mit mir geschehen? War ich tot? Sollte so der Tod sein? Ich schluchzte. Was hatte ich verbrochen, das so schlimm war, dass man mich hier verfrachtet hatte?
Mein Herz raste, ich konnte es sogar hören. Ich verfiel in eine Art Ohnmacht, denn ich fühlte mich nicht mehr. Mein Körper hatte keine Kraft mehr. Ein Nervenzusammenbruch.

Ich wusste nicht, wie lange dieser Zustand andauerte, doch plötzlich überfiel mich ein Schwall von Bildern. Es prallte wie ein Steinregen auf mich hinab. Als hätte man mir einen heftigen Schlag auf den Kopf versetzt und ich würde nun die Sternchen um meinen Kopf kreisen sehen.
Es waren zusammenhanglose Bilder. Eine Frau, eine Familie, eine Vase, ein leerer Raum, ein Bett, ein blondes Mädchen ...
Ich hatte nicht mitgezählt, es war unmöglich. Es mussten tausende von Bildern sein, vielleicht auch Millionen. Ich wusste es nicht.
Nach einer Zeit wurden die Bilder deutlicher und sie fügten sich mehr oder weniger zu Kurzgeschichten zusammen.

Ich stand in einem Flur. Links von mir die Treppe, vor mir eine weitere Tür. Ich trug einen blauen Mantel und eine Tasche auf der Schulter. Ich war durchnässt. Ich hörte die Tropfen auf den Boden fallen. Die Tür vor mir schwang auf und eine hübsche Frau mit braunen Haaren lief auf mich zu, um mir die nassen Sachen abzunehmen.
"Du musst da raus! Sonst bekommst du noch eine Erkältung!", sagte sie.
"Ja, Mom."

Meine Augenlider flackerten.

Diesmal war ich trocken. Ich stand in einem Gang, in dem sich mehrere Geschäfte aneinander reihten. Vor mir an der Decke hingen Schilder "Bahnsteig 6" - "Bahnsteig 7".
Ich lief in Richtung des 6. bis zum Bahnsteig. Der Zug kam gerade an. Ich streckte meinen Hals und suchte nach etwas Bestimmtem, doch ich wusste nicht wonach. Und da sah ich ihn. Ein braungebrannter junger Mann, in G-Star und Jeans. Mein Herz raste und ich lief ihm direkt in die Arme, in Cedrics Arme.

Wieder kurze Dunkelheit.

Ich war partymäßig gekleidet und lief eine Straße entlang. Ich dachte ein meine hohen Schuhe, darauf bedacht, nicht zu stolpern. Heute Abend würde ich mich amüsieren. Ich lief rascher, bis eine eisige Hand mein Herz zwischen ihren Fingern zerdrückte und ich in den endlosen Schlaf fiel.

Meine Atemzüge nahmen ab und mich erfasste erneut das gähnende Nichts.



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